Bombenentschärfung in Oberhausen-Holten

 

Acht auf einen Streich

Oberhausen, 23.11.2013

Bei einer Sammelentschärfung in Oberhausen-Holten wurden am Freitagvormittag hintereinander acht Bomben unschädlich gemacht. Sieben britische und eine amerikanische Fünf-Zentner-Bombe waren beim Emscherumbau entdeckt worden. Nach zweieinhalb Stunden war die Entschärfung beendet, alle Sperrungen wurden umgehend wieder aufgehoben.

Sieben britische und eine amerikanische Fünf-Zentner-Fliegerbomben mit Aufschlagzünder sind in den vergangenen Wochen beim Emscherumbau (s. weiter unten) in Oberhausen gefunden worden. Die Blindgänger, die sich im Bereich der Flugstraße sowie auf einer Grünfläche in Holten befanden, wurden hintereinander vom Kampfmittelräumdienst entschärft. Es war das erste Mal in Oberhausen, dass acht Bomben während einer Sammelentschärfung unscharf gemacht wurden.
"Acht Bomben zu entschärfen - das hatten wir in der Tat noch nie. Wir waren im Vorfeld auch nur von sechs ausgegangen, doch seit Mittwoch wurden noch zwei weitere gefunden. Und es liegen in dieser Ecke sicher noch einige mehr", prophezeit Stadtsprecher Martin Berger bereits weitere solcher Sammel-Entschärfungen.

Die Sammelentschärfung auf dem Gelände der Emscherbau ist geglückt. Auch wenn es nach Routine aussehen mag, so ist es immer wieder aufs Neue eine gefährliche Angelegenheit weiß Peter Giesecke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst. "Es werden wohl jetzt alle paar Tage Bomben gefunden", ergänzt Stadtsprecher Berger. Da sei dieses Vorgehen, wie es die Stadt bereits im Frühjahr angekündigt hatte, sinnvoll. "Das Gebiet, auf dem die Bomben gefunden wurden, war der frühere Standort der Ruhrchemie und im Zweiten Weltkrieg ein beliebtes Ziel", so Berger weiter. Acht Bomben waren allerdings auch für den erfahrenen Sprengmeister Peter Giesecke und sein Team vom Kampfmittelbeseitigungsdienst ein absolutes Novum.
Zweieinhalb Stunden dauerte die Sammel-Entschärfung insgesamt - 140 Minuten nach der ersten Entschärfung um 9:20 Uhr vermeldete Einsatzleiter Reiner Süsselbeck vom Ordnungsamt der Stadt Oberhausen den Vollzug: "Bei der Aktion lief alles genau nach Plan. Die Sperrung der stark befahrenen Weißensteinstraße konnte auch direkt nach der ersten Entschärfung wieder aufgehoben werden."

Der erste Blindgänger befand sich an der Flugstraße im nördlicheren Bereich des Sperrgebietes, das anschließend für die weiteren Entschärfungen verkleinert wurde. So waren auch die Drostenkampstraße sowie die Bahnstraße bis zur Otto-Roelen-Straße nach einer kurzen Sperrung wieder befahrbar. "Es gab keinen Stau oder Verkehrsbehinderungen", weiß Stadtsprecher Martin Berger.
Innerhalb eines Gefahrenbereiches im Radius von 250 Metern von den Fundstellen befanden sich auch einige Haushalte an der Kurfürsten- und Flugstraße sowie am Bruchsteg. Etwa 50 Personen waren betroffen und mussten ihre Wohnungen verlassen. Die Zufahrtswege in diese Bereiche waren seit 8:30 Uhr gesperrt. Während dieser Zeit konnte der Holtener Markt nicht von den Bussen des ÖPNV angefahren werden.

"Die Bomben lagen alle unproblematisch und auch alle nur einen Steinwurf voneinander entfernt", so Stadtsprecher Berger. Betroffen von den Sperrungen war auch Duisburger Stadtgebiet. Rund 270 Einwohner von Röttgersbach, deren Häuser in der Sicherheitszone liegen, durften sich bis zum Ende der Entschärfungen nicht im Freien aufhalten.



Emscherumbau

Der Umbau des Emschersystems wird die Gewässerlandschaft in der Emscherregion nachhaltig verändern. Aus mehr als vierhundert Kilometer offener Abwassersammler werden abwasserfrei Bachläufe und am Ende auch ein abwasserfreier Emscherfluss. In Oberhausen sind schon einige Dinge geschehen. Die Kleine Emscher in Buschhausen wurde bereits vom Abwasser befreit und ökologisch aufgewertet. Am Läppkes-Mühlenbach östlich des Centro’s wird gerade ein neuer Abwasserkanal gebaut. Wenn dieser fertig ist, wird die Emschergenossenschaft das Bachbett neu gestalten, in Teilen sogar ein völlig neues Gewässerbett bauen.

In 2014 beginnen dann auch in Oberhausen die Arbeiten für den Abwasserkanal Emscher. Er beginnt in Dortmund und endet letztendlich in der Kläranlage Emschermündung im Städtedreieck Oberhausen / Duisburg / Dinslaken. Dazwischen muss das Abwasser dreimal hoch gepumpt werde - in Gelsenkirchen, in Bottrop und am Ende dann noch einmal in Oberhausen, im sogenannten Holtener Feld oder wie manche auch sagen - Holtener Bruch. Der Kanal verläuft in Oberhausen in einer Tiefe von ca. 30 m unter der Geländeoberfläche und wird in einer unterirdischen Tunnelbauweise errichtet, so dass die Baumaßnahmen nur an einzelnen Betriebsschachtstandorten im Kilometerabstand wahrgenommen werden können. Vom Pumpwerk Oberhausen wird das Abwasser dann in einem oberflächennahen Kanal weiter transportiert.

Mit dem Bau des Pumpwerkes nordwestlich von Biefang und dem Bau des Abwasserkanals verbindet sich eine umfassende Neugestaltung des Areals der Freifläche zwischen der Emscher und der Kurfürstenstraße. Hier hat die Emschergenossenschaft einen Neubau des Deiches geplant, um mit der Einrichtung von Überflutungsflächen einen der ökologischen Schwerpunkte beim Umbau des Emschersystems zu schaffen.

Mehr zum Thema Emscher-Umbau finden Sie unter:
www.eglv.de/wasserportal/emscher-umbau.html

Quelle: www.oberhausen.de

 

© by Volker Weidenfeller - All rights reserved

Alle auf diesen Internetseiten eingebundenen Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung, Verwertung oder Weiterverbreitung in jedem Medium - in Teilen oder als Ganzes - bedarf ausdrücklich der vorherigen schriftlichen Zustimmung.

 

Zurück zur Themenübersicht