Stadtführung
der unheimlichen Art
Im
Rahmen der Aktion Licht-Stadt-Schatten
fand in der Zeit vom 25. bis 31. Oktober 2002 täglich eine "Stadtführung
der unheimlichen Art" statt. Treffpunkt
für die kostenlose Führung war jeweils das Festzelt auf dem
Friedensplatz.
Von hier aus wurde auch gleich die erste Station angesteuert - über
die Langemarkstraße ging es zum Kaufhof. Von hier wird das nächste Ziel in Angriff genommen. Was sich hinter der schräg gegenüberliegenden Häuserfront verbirgt, weiß heutzutage kaum noch jemand. Wo heute die Parfümerie Douglas und zwei andere kleine Geschäfte beheimatet sind, befand sich früher der Haupteingang eines Kinos. |
Über den ehemaligen Notausgang auf der Rückseite
des Gebäudes erreicht man einen wahren Schatz. Eine Metalltreppe
ist heute der einzige Weg in diesen Teil des Gebäudes.
Ein einziger Hallogenstrahler erhellt den riesigen, seit über 30 Jahren ungenutzten Raum. Die Bestuhlung ist nicht mehr vorhanden und ansonsten hat die Zeit hier deutlich ihre Spuren hinterlassen. Das "Palast-Theater", von der Ufa im Jahre 1955 erbaut, wurde im Jahre 1971 geschlossen. "Weil man sich nicht mehr über den Mietpreis einig wurde", weiß Scherer zu erzählen. Bis zu zehn Platzanweiser und acht Garderobieren mühten sich einst um ihre Besucher. Ob der Raum heutzutage überhaupt noch zu nutzen ist, soll nun ein Architekt prüfen. |
Das
nächste Ziel befindet sich am unteren Ende der Marktstraße,
kurz vor der Unterführung. Fünf Minuten Fußweg bringen
die Menge zum Parkhaus Linsingenstraße. Auch hier geht es
wieder unter die Erde.
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Gut
zwanzig Meter unter der Erdoberfläche befindet sich hier ein Regenrückhaltebecken. "Damit die Keller in der Innenstadt nicht mehr vollliefen, bauten die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen dort Anfang der 80er Jahre dieses riesige Becken", berichten zwei Mitarbeiter der WBO. 5000 Kubikmeter fasst das dreifach unterteilte Becken. Das Parkhaus befindet sich nicht umsonst genau darüber - weil auf grundwasserhaltigem Boden gebaut wurde, brauchte man ein Gegengewicht, damit das Becken bei Regen nicht hochkommt. "Zwei ähnliche Becken befinden sich übrigens unter dem Kreisverkehr am Concordiahaus (Bero-Center) und unter dem Fröbelplatz", verrät mir ein städtischer Mitarbeiter. |
Die
letzte Station der Stadtführung erreicht die Gruppe nach weiteren
zehn Gehminuten über die Friedrich-Karl-Straße am Hauptbahnhof.
Zwischen Mc Donalds und einem Cafe führt eine kleine Türe in
den sonst nicht zugänglichen Teil des Bahnhofs - den Turm.
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Über
ein Treppenhaus erklimmt die Gruppe den Turm, blickt zwischdurch immer
mal wieder durch schmutzige Fenster nach draußen. Zwei verschlossene
Türen muß Scherer öffnen, bevor hier gleich einige Dinge
zu bestaunen sind. |
Geradezu
gigantisch wirken die beiden heutigen Uhren von hier. Über eine Leiter
ist das Uhrwerk zugängig. Fast einen Meter messen sie im Durchmesser.
Direkt daneben, zwischen Betonbecken und Turmwand, steht noch die alte Uhr. Sie steuerte früher die großen Uhren an den Turmaussenseiten und lässt sicher auch noch heute so manches Uhrmacherherz schneller schlagen. |
Hier
endete dann auch der offizielle Teil der "Stadtführung der unheimlichen
Art". Eine auf jeden Fall äußerst interessante und lohnenswerte
Aktion, die hoffentlich von Seiten der Stadt so oder in anderer Weise in
naher Zukunft wiederholt wird. Den Mutigen unter den Teilnehmern bot Scherer an dieser Stelle noch an, das Dach des Bahnhofsturm zu erklimmen. Trotz zahlreicher mahnender Worte, liessen sich gut ein Dutzend Neugierige auf das Abenteuer ein. Mittels einer etwa sechs Meter hohen Metallleiter erklomm man ein Podest, von dem aus eine weitere, etwa drei Meter hohe Metallleiter nach oben führte. Von hier ging es dann um die Ecke, wo in der Wand ein Loch zu sehen war, durch das man kriechen mußte. Dank einiger Taschenlampen bahnte sich die Gruppe den Weg hierdurch und kam so zu einer letzten kleinen Leiter, die zwischen den beiden Turmhälften auf das Dach führte. Nachdem man sich an die Dunkelheit und die Kälte gewöhnt hatte, genoss jeder einzelne für sich den atemberaubenden Blick über die nächtliche Kulisse Oberhausens und der Nachbarstädte. |
Der Busbahnhof vom Dach des Bahnhofsturms gesehen. Rechts ist ein Teil der Babcock-Leuchtreklame zu erkennen.
Links das Rathaus, rechts die Hans-Böckler-Schule, dahinter die EVO. Im Vordergrund ein Träger für die Leuchtreklame. |
Links der Gasometer, in der Mitte das CentrO., rechts die Kirche an der Mülheimer Straße. Im Vordergrund ein Träger für die Leuchtreklame. |
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