O-Visionen
- Nachrichten aus Oberhausen
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Oberhausen, 30.05.2009
2. SOMMER.FORUM Oberhausen City
150 Jahre Altmarkt wird gefeiert - SEHSTATION auf dem Friedensplatz
Nach dem großen Erfolg im Vorjahr auf dem Saporisha Platz findet in diesem Jahr das 2. SOMMER.FORUM Oberhausen City vom 4. bis 7. Juni statt. Wiederum eine Kooperation des Projekt-TeamCity der Stadt Oberhausen, der Tourismus & Marketing Oberhausen GmbH und des CityO.-Management e.V. Hauptstandort ist diesmal der Altmarkt, der sein 150‑jähriges Jubiläum feiert.Auf eindrucksvolle Weise prägt der Altmarkt das Stadtbild von Alt-Oberhausen. Es war der 22. Januar 1859, als der Bauer, Ökonom und Bürger Wilhelm Stöckmann der damaligen Landgemeinde Styrum, die ab 1862 Teil der Gemeinde Oberhausen wurde, etwas mehr als einen Morgen Land (ca. 2500 qm) schenkte, um darauf regelmäßig einen Markt abzuhalten. In der Schenkungsurkunde heißt es: „Der Geschenkgeber bedingt sich jedoch ausdrücklich hierbei aus, dass dieser Marktplatz auch wirklich zur Abhaltung der Wochen- und Jahresmärkte benutzt und auch immer als öffentlicher Gemeindeplatz betrachtet wird.“ Der einige Monate später feierlich am 8. Juni 1859 eingeweihte Marktplatz erfreute sich schnell außerordentlicher Beliebtheit bei den Bürgerinnen und Bürgern. Schon bald kam die Forderung nach dem Abhalten eines monatlichen Viehmarktes, damit dieser Markt sich von vielen anderen Orten auszeichnen würde. Dieser Viehmarkt mit Pferden, Kühen und Schweinen fand dann erstmals im September 1859 statt.
Während und nach dem 1. Weltkrieg war der Altmarkt die Nachrichtenbörse schlechthin. Jedes Telegramm, das von Berlin aus Oberhausen erreichte, wurde, wenn es spektakulär genug war, vom Balkon des „Generalanzeiger“-Gebäudes verlesen. So erfuhr die Bevölkerung von der Abdankung des Kaisers, von der Ausrufung der Republik und vom Ausbruch und Scheitern des Kapp-Putsches. Spätestens ab den 1930er Jahren fanden auf dem Altmarkt bedeutende Kundgebungen statt. Hierzu gehörten die Veranstaltungen zum 1. Mai wie auch die Aufmärsche bzw. Versammlungen der Nationalsozialisten.
Im Kriegsjahr 1943 wurden der Altmarkt und seine Bebauung, so auch die 1912 erbaute Herz Jesu-Kirche, stark zerstört. In der Traditionsgaststätte „Fritz am Altmarkt“ war Inhaber Karl Fritz dann in der Nachkriegszeit oftmals Gastgeber auswärtiger Sportprominenz. Auf dem Altmarkt selbst sprachen vor Tausenden von Menschen aber auch Politiker wie Konrad Adenauer, Ludwig Erhard, Willy Brandt und Helmut Kohl. Der Kölner Kardinal Frings war dort ebenfalls zu Gast wie auch das „Maschinengewehr Gottes“, der Wanderprediger und Jesuitenpater Johannes Leppich. Und bis heute ist der Altmarkt ein Ort der Kommunikation, ein „Sprachrohr“ für die Bürgerinnen und Bürger geblieben.
150 Jahre nach der großzügigen Schenkung durch Wilhelm Stöckmann wird jetzt das Jubiläum vom 5. bis 7. Juni auf dem Altmarkt groß gefeiert. Am Freitag und Samstag gibt es jeweils von 8 bis 14 Uhr einenhistorischen Wochenmarkt mit alten Kutschen, Handkarren und Drehorgelspielern. Die Markthändler wollen dazu historische Kostüme anziehen und Warengutscheine verteilen. Premiere haben am Freitag grüne mit einem Signet zum Jubiläum versehene hochwertige Tragetaschen, die die Marktbeschicker für die Kunden bereit halten.In einer Ausstellung werden in den Geschäften rund um den Altmarkt auf 15 großen Schautafeln die Reproduktion der damaligen Schenkungsurkunde, alte Zeitungsausschnitte sowie historische Ansichten und Fotos ausgestellt. Auf der Bühne am Altmarkt steigt am Samstag, 6. Juni, ab 17 Uhr die große Jubiläumsparty. Für Live-Musik sorgen bis 22 Uhr Richie Teen (Oldies), Clarksdale (Bluestrio) und TIME-Rock (Rock-Oldies). Die Gastronomie kommt vom polnischen Kult(ur)-Restaurant Gdanska. Am Sonntag, 7. Juni, gibt es von 13 bis 19 Uhr einen deutsch-polnischen Kindertag auf dem Altmarkt. Mit seiner Schenkung im Jahre 1859 griff Wilhelm Stöckmann auf geschickte Weise in die Stadtplanung ein, denn die Kommune beabsichtigte zu dieser Zeit eigentlich, das Zentrum in Rathausnähe zu entwickeln. Durch den Wochenmarkt auf dem Altmarkt etablierte sich dann allerdings in dessen Umfeld das Handelszentrum der Stadt. Ein frühes und äußerst nachhaltiges Beispiel für privates Engagement. Welche Lehren man daraus auch für zukünftiges privates und kommunales Handeln ziehen kann, wird das 2. SOMMER.FORUM erörtern. Am Freitag, den 5. Juni beginnt um 19 Uhr eine öffentliche Podiumsdiskussion auf der Bühne auf dem Altmarkt zum Thema: Die City zwischen Tradition und Moderne. Was wir aus der Vergangenheit lernen und für die Zukunft entwickeln können.
Unter der Moderation von Citymanager Franz Muckel werden miteinander diskutieren: Prof. Dieter Gorny, Direktor „Stadt der Kreativität“ RUHR.2010; Peter Klunk, Beigeordneter Stadt Oberhausen; Hans Jungerius, Kulturwirtschaftler aus Arnheim/Niederlande; Ulrike Rose, Landesinitiative StadtBauKultur NRW; Burkhard Koch, Geschäftsführer WFO und TMO GmbH; Sergej Stanojkovski, Geschäftsführer SSP GmbH.
Ein Schwerpunkt der Diskussion soll u.a. auch die Chance der Kreativwirtschaft und die Entwicklung so genannter kreativer Quartiere für die Oberhausener Innenstadt sein.
Bereits am Donnerstagmorgen geht es um die Themen Sicherheit, Sauberkeit, Müllbeseitigung und Aufenthaltsqualität. In der Zeit von 11 Uhr bis 13 Uhr stehen am 4. Juni Polizeipräsidentin Heide Flachskampf-Hagemann, Rechtsdezernent Dirk Buttler, Bezirksbürgermeister Josef Loege, Citymanager Franz. Muckel, Jürgen Riechel vom Bereich Öffentliche. Ordnung der Stadt, Polizeihauptkommissar Hans-Dieter Walter, Frank Bremkamp vom Diakonisches Werk und Wilhelm Baumann, Leiter Entsorgung der WBO den Bürgerinnen und Bürgern zum Gespräch auf der Marktstraße/Ecke Elsässer Straße zur Verfügung. Am Donnerstagabend, den 4. Junium 19 Uhr eröffnet Oberbürgermeister Klaus Wehling die SEHSTATION auf dem Friedensplatz. Ein spektakuläres Projekt im Rahmen der Kampagne „Sehen Lernen“ der Landesinitiative StadtBauKultur NRW: Die 23 Tonnen schwere mobile SEHSTATION des Augsburger Architekten Andy Brauneis richtet bis zum 19. Juni den Blick auf die (un-)bekannte Parkstadt Oberhausen. Licht- und luftdurchlässig umgibt die große, begehbare Installation aus Holz mit ihrer Lamellenstruktur den Besucher, lenkt den Blick auf die umgebenden Architekturen, die Brunnenanlage, die Gestaltung des Platzes und die Baukultur vor Ort. An weiteren 11 ausgewählten Orten in der Stadt (Luise-Albertz-Halle, Grillopark, Ebertplatz, Königshütter Park, Berliner Park, Saporisha-Platz, Hauptbahnhof, Altmarkt, Südmarkt, Neue Sparkasse und Südbad) verweisen überdimensionale SICHTFENSTER auf weitere, die „Parkstadt Oberhausen“ prägende Parks und Plätze mit sehr unterschiedlichen Qualitäten und Atmosphären. Die SICHTFENSTER geben in Ergänzung zur SEHSTATION Anregungen, sich mit der Umgebung auseinander zu setzen: Der „Blick durch das Fenster“ bleibt variabel, je nach Standort und Blickwinkel des Betrachters.
Mit einem umfassenden Rahmenprogramm bietet die SEHSTATION bis zum 19. Juni interessierten Bürgern die Möglichkeit, mit den Fachleuten der Stadt in Dialog zu treten. Zum Thema Parkstadt Oberhausen finden zahlreiche Stadtspaziergänge, Podiumsdiskussionen, Lichtbildvorträge, Führungen und Veranstaltungen in und um die SEHSTATION herum statt. Über alle Aktivitäten informiert eine Broschüre, die an den Standorten in der Stadt ausliegt, sowie die Internetseite www.sehenlernen.nrw.de.
2. SOMMER.FORUM Oberhausen City – Das Programm im Überblick
4. Juni – 11 bis 13 Uhr Ordnungspartnerschaft Innenstadt Ort: Marktstraße/Ecke Elsässer StraßeThemen: Sicherheit, Sauberkeit, Müllbeseitigung und Aufenthaltsqualität
4. Juni– 19 Uhr Eröffnung SEHSTATION durch Oberbürgermeister Klaus WehlingOrt: Friedensplatz
4. bis 19. Juni Kampagne „Sehen Lernen“ der Landesinititative StadtBauKultur NRW SEHSTATION auf dem Friedensplatz und 11 SICHTFENSTER(Luise-Albertz-Halle, Grillopark, Ebertplatz, Königshütter Park, Berliner Park, Saporisha-Platz, Hauptbahnhof, Altmarkt, Südmarkt, Neue Sparkasse und Südbad) mit Rahmenprogrammwww.sehenlernen.nrw.de
5. bis 20. Juni – 150 Jahre Altmarkt – Jubiläumsausstellung Reproduktionen der Schenkungsurkunde von Wilhelm Stöckmann (22.01.1859), der Marktordnung von 1886, alter Zeitungsartikel, Fotos und Postkarten in den Schaufenstern der Geschäfte rund um den Altmarkt.
5. Juni – 8 Uhr bis 14 Uhr Historischer Markt auf dem Altmarkt Markthändler in historischen Kostümen, Kutsche, Handkarren, Drehorgelspieler, Warengutscheine, Jubiläums-TragetaschenSchuhteststrecke der Firmen Gore und Meindl
5. Juni – 19 Uhr bis 20:30 Uhr Podiumsdiskussion auf dem Altmarkt Thema: Die City zwischen Tradition und Moderne. Was wir aus der Vergangenheit lernen und für die Zukunft entwickeln können.
6. Juni – 8 Uhr bis 14 Uhr Historischer Markt auf dem Altmarkt Markthändler in historischen Kostümen, Kutsche, Handkarren, Drehorgelspieler, Warengutscheine, Jubiläums-Tragetaschen
Schuhteststrecke der Firmen Gore und Meindl
6. Juni ab 17 Uhr – Jubiläumsparty auf dem Altmarkt Livemusik mit: Richie Teen (Oldies), Clarksdale (Bluestrio) und TIME-Rock (Rock-Oldies).
7. Juni - 13 Uhr bis 19 Uhr Deutsch-polnische Kinderparty auf dem Altmarkt Kinderschminken, Lesen, Tanzen, Fechten, Singen, Kreatives Spielen, Tombola u.v.m.
Infos: www.oberhausenCity.de