O-Visionen
- Nachrichten aus Oberhausen
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Oberhausen, 21.06.2010
Wehling von Standortentscheidung fürs fusionierte Finanzamt enttäuscht
Die geschäftsführende Landesregierung hat ihre Entscheidung bekräftigt, die beiden Oberhausener Finanzämter zusammenzulegen und einen Neubau neben dem Metronom-Theater am Centro zu errichten. Auf neuerliche Anfrage der Stadt schrieb Finanzminister Dr. Helmut Linssen, der die Standortfrage sechs Wochen vor der Kommunalwahl nach eigenen Worten „zur Chefsache“ gemacht hatte, wörtlich an Oberbürgermeister Klaus Wehling: „Der Neubau eines fusionierten Finanzamtes Oberhausen soll daher am Standort Amsterdamer Straße errichtet werden. Die aus Sicht der Finanzverwaltung notwendigen Anforderungen an eine konkrete Standortentscheidung sind dort in idealer Weise erfüllt.“ Zuvor hatte Linssen in seinem Schreiben die von städtischer Seite erneut vorgeschlagene Variante abgelehnt, das innenstadtnahe Finanzamt Oberhausen-Süd nach Abriss der benachbarten Justizvollzugsanstalt zu erweitern, um dort Platz für ein fusioniertes Oberhausener Finanzamt zu schaffen und die City von Alt-Oberhausen zu stärken.
Wehling kommentierte die Entscheidung Linssens mit Unverständnis und Enttäuschung: „Dabei handelt es sich hoffentlich um die letzte Fehlentscheidung dieser Landesregierung zu Lasten Oberhausens. Wer kurz vor der Kommunalwahl gehofft hatte, das Finanzministerium würde unsere Sachargumente doch noch ernsthaft prüfen und berücksichtigen, muss nun erkennen, dass es dem Minister offenkundig nur um Zeitgewinn und Wählertäuschung ging.“
Mit Blick auf die weitere Entwicklung im Behördenviertel am Hauptbahnhof erklärte Wehling: „Die beabsichtigte Schließung der Justizvollzugsanstalt und die Verlagerung des Finanzamtes Oberhausen-Süd sind Herausforderungen für unsere Innenstadtentwicklung der nächsten Jahre. Auch wenn ich auf eine andere Entscheidung des scheidenden Finanzministers gehofft hatte, müssen wir diese Herausforderung annehmen und die Chancen zu einer Neuordnung des gesamten Quartiers, bis einschließlich Hauptpost und Friedensplatz nutzen. Dabei setze ich allerdings fest auf die Hilfe aus Düsseldorf, denn die Stärkung und Stabilisierung der Innenstädte bleibt auch in Zukunft eine der wichtigsten Aufgaben für die Stadtentwicklungspolitik des Landes.“