Oberhausen, 21.12.2010

Gruß des Oberbürgermeisters zu Weihnachten und zum Neuen Jahr

Liebe Oberhausenerinnen und liebe Oberhausener,

es scheint zu den Gesetzmäßigkeiten des Kalenders zu gehören, dass gerade die eigentlich stille Zeit des Advents zu den besonders hektischen Phasen in unserem Jahresablauf zählt. Wir beklagen immer wieder die Flut der Verpflichtungen, die vor Weihnachten zunehmend anschwillt und uns kaum Zeit lässt für Besinnung und Besinnlichkeit. Eine Entwicklung, die jedes Jahr an Tempo gewinnt, die aber aus meiner Sicht nicht positiv ist. Gönnen wir uns in all unseren Verpflichtungen die nötigen Phasen der Entspannung und Muße - gerade in der Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel!

Liebe Mitbürgerinnen und liebe Mitbürger,

für Oberhausen war 2010 ein bewegtes und alles in allem auch ein gutes Jahr. Jede und jeder von uns verbindet damit eigene Erlebnisse. Manche Ereignisse waren aber für uns alle bedeutsam. Ich denke an das Kulturhauptstadtjahr und die Begeisterung, die die vielen Veranstaltungen auslösten, z.B. das Stillleben auf der A40, !Sing - Day of Song oder der internationale Jugendaustausch Multi. Oberhausen war stets mittendrin. Das Kulturhauptstadtjahr hat bewiesen, dass die Menschen in Oberhausen und im Ruhrgebiet sich für das breite Kulturangebot der Region begeistern lassen und sich auch aktiv einbringen. Kultur im Ruhrgebiet - das ist Ausdruck lebendiger Vielfalt und Kreativität.

Neben dem Kulturhauptstadtjahr hat ein Krake namens Paul mit fußball-seherischen Fähigkeiten den Namen Oberhausen 2010 weltweit bekannt gemacht.

Liebe Oberhausenerinnen und Oberhausener,

im Laufe dieses Jahres bin ich wieder sehr vielen Menschen begegnet, die verschiedenster Herkunft sind, Menschen, die ganz Unterschiedliches leisten: in der Wirtschaft, in der Kultur, im Sport oder im sozialen Bereich. Ich stelle immer wieder fest: Oberhausen ist eine Stadt der Ideen und der Tatkraft. Hier wird vieles geleistet. Gemeinsam mit dem Rat will ich dabei helfen und alles tun, um die Attraktivität unserer Stadt zu bewahren und weiterzuentwickeln.

Die Weichen für unsere Stadt sind richtig gestellt, davon bin ich überzeugt. Wir verlieren die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt nicht aus den Augen.

Neben vielem Positivem will ich aber auch nicht verschweigen, dass die finanzielle Lage der Stadt angespannt bleibt.

Erste konkrete Hilfen der neuen Landesregierung und die in Aussicht gestellten finanziellen Unterstützungen für notleidende Kommunen von Land und Bund stimmen mich für 2011 optimistischer als in den Jahren zuvor.

Wir wollen eine handlungsfähige Kommune bleiben, neue Gestaltungsspielräume erschließen und damit gleichzeitig auch die Verantwortung für die zukünftigen Generationen übernehmen.

Als besonders ermutigend empfinde ich die vielen Menschen, die sich in den Dienst am Nächsten stellen. Ich denke an die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Oberhausener Tafel, die sich um Essen für Bedürftige kümmern. An die Frauen und Männer, die Sterbende begleiten, und an Menschen, die Demenzkranke besuchen und ein bisschen Licht in ihr Leben bringen. Diese Frauen und Männer und mit ihnen viele andere sind es, die ein menschliches Klima in unserer Stadt sichern. Dieses Engagement ist wichtig. Es bedeutet Zusammenhalt. Oberhausen wird dadurch lebens- und liebenswert. Dieses Füreinander-Einstehen ist eine wunderbare Übersetzung der weihnachtlichen Botschaft in unseren Alltag.

An Weihnachten besinnen wir uns traditionell auf das, was uns verbindet. Weihnachten ist das Fest des Friedens und der Liebe. Wir denken an die vielen Menschen, denen es nicht so gut geht, an die Einsamen oder an die Opfer von Gewalt und Kriegen. Wir denken aber auch an die Armutsverhältnisse in unserer Stadt, insbesondere bei den Kindern. Wir arbeiten dagegen an im Rahmen unserer Möglichkeiten.

Zum bevorstehenden Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel wünsche ich Ihnen, ihren Familien ein friedvolles und besinnliches Weihnachtsfest und für das Jahr 2011 Glück und Wohlergehen, Zufriedenheit und Gottes Segen.

Ihr Klaus Wehling