O-Visionen - Nachrichten aus Oberhausen

Oberhausen, 28.03.2011

Stellungnahme zur Veranstaltung am CentrO

 

Die Stadt Oberhausen bedauert die Entwicklungen rund um eine Autogrammstunde im CentrO. Sie ist tief betroffen und bestürzt über die hohe Zahl von Verletzten bei einer Veranstaltung mit Kandidaten der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar."

Zur Vorbereitung der Veranstaltung und zum Verlauf des gestrigen Tages gibt es aus gegenwärtiger Sicht der Stadt Oberhausen folgende Anmerkungen:

Abweichend von der seit Jahren bewährten Praxis wurde die Stadt Oberhausen vom CentrO-Management über die am gestrigen Sonntag geplante Veranstaltung weder frühzeitig noch schriftlich informiert. Stattdessen erfolgte am Donnerstagnachmittag die telefonische Ankündigung einer "Autogrammstunde mit erwarteten 4000 bis 5000 Besuchern" in der Coca-Cola-Oase beim Bereich Öffentliche Ordnung.

Die interne Abstimmung zwischen den städtischen Bereichen Bauordnung und Öffentliche Ordnung nach dieser kurzfristigen telefonischen Information ergab:

Die Coca-Cola-Oase ist als Versammlungsraum genehmigt, ihre Bühne fest installiert und ebenfalls genehmigt. Der Raum ist aufgrund seiner Flucht- und Rettungswegsituation, seines Brandschutzkonzeptes und seiner Be- und Entlüftung nach Versammlungsstättenverordnung als Veranstaltungsort für "große Menschenansammlungen geeignet". Die Breite der Flucht- und Rettungswege erlaubt eine gleichzeitige Nutzung durch über 3000 Personen.

Die Stadt Oberhausen wies den Veranstalter auf die Notwendigkeit hin, je 1000 Teilnehmer mindestens fünf Sicherheitskräfte zu stellen.

Aufgrund der vom CentrO gegenüber der Stadt Oberhausen geschilderten Rahmenbedingungen (Art der Veranstaltung, Ort der Veranstaltung, Ablauf der Veranstaltung, erwartete Zuschauerzahl /Teilnehmerzahl) war kein formales Antragsverfahren notwendig.

Am Veranstaltungstag wurde die Berufsfeuerwehr Oberhausen um 14.54 Uhr – fast zwei Stunden, nach Schließung der Coca-Cola-Oase durch das CentrO-Management – von Einsatzkräften des Deutschen Roten Kreuzes, die die Veranstaltung im Auftrag des CentrO betreuten, "um Unterstützung durch zwei Rettungswagen" gebeten. Der Direktionsdienst der Berufsfeuerwehr entschied, sofort nicht nur mit den angeforderten Rettungswagen auszurücken. Innerhalb von fünf Minuten traf er am Einsatzort ein, und entschied sich, vor dem Hintergrund der vorgefundenen Lage, Großalarm für die Feuerwehr Oberhausen auszulösen.

Zur Erstversorgung der Patienten wurden neben dem bereits bestehenden Behandlungszelt des DRK kurzfristig zwei weitere Behandlungszelte errichtet und die Zahl der Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr unverzüglich auf 53 erhöht. Hinzu kamen 33 Einsatzkräfte des DRK, die sich unter Leitung zweier Notärzte und einer leitenden Notärztin um die Erstversorgung der Patienten kümmerten.

Durch diese Maßnahmen konnte sichergestellt werden, dass kein Patient unversorgt blieb. Im Einzelnen wurden 60 Patienten, ausschließlich Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren, vor Ort erstversorgt. 28 Patienten wurden zur Weiterbehandlung in umliegende Krankenhäuser gebracht. Bei drei Patienten bestand der Verdacht auf Knochenbrüche. Zurzeit (Montag, 11.30 Uhr) sind noch drei Jugendliche zur stationären Behandlung im Krankenhaus.

Auf dringende Aufforderung der Einsatzleitung der Berufsfeuerwehr sowie der Polizei wurde die Veranstaltung durch das CentrO-Management gegen 15.15 Uhr abgebrochen.

Die Stadt Oberhausen hat mit ihren Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr, der freiwilligen Feuerwehren und des Bereichs Öffentliche Ordnung alles unternommen, die Patienten schnell und sachgerecht zu versorgen und die kritische Situation am CentrO zu entspannen.

Warum die Berufsfeuerwehr nicht vom Veranstalter und vor allem nicht früher alarmiert worden ist, muss aus Sicht der Stadt Oberhausen kurzfristig geklärt werden. Dies geschieht auch mit dem Ziel, vergleichbare Ereignisse in Zukunft zu verhindern.

Zur Startseite