O-Visionen - Nachrichten aus Oberhausen

Oberhausen, 03.05.2011

Bunkermuseum eröffnet Dauerausstellung

„Ich frage mich, wie sich diese jungen Luftwaffenflieger da oben im Mondlicht fühlen. Wahrscheinlich ist alles ganz unpersönlich, sie machen eine Arbeit, für die sie gut ausgebildet wurden. Aber glaube mir, nach diesen vier Nächten des „Blitzkrieges“ und dem Lauschen des ewigen Dröhnens werde ich Flugzeuge bis an das Ende meines Lebens hassen“ Brief von Ruth Howe, London 1940Unter dem Titel „HeimatFront – Vom “Blitzkrieg” in Europa zum Luftkrieg an der Ruhr“ präsentiert das einzige Bunkermuseum Nordrhein-Westfalens in Oberhausen kurz vor seinem zehnjährigen Bestehen die neue Dauerausstellung. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die bis dahin typische Trennung von Heimat und Front aufgehoben. Durch gezielte Luftangriffe auf Städte in ganz Europa änderten sich, die Form des Krieges und seine Wahrnehmung. Erlebnisse und Gedanken wie die der Britin Ruth Howe prägen eine ganze Generation. Seine historischen Grundlagen hatte der Zweite Weltkrieg in der fanatischen Eroberungspolitik der Nationalsozialisten, die nicht erst mit dem „Blitzkrieg“ gegen Polen 1939 begann und mit der die Besetzung und Ausbeutung von zahlreichen weiteren Ländern Europas fortgesetzt wurde. Die Luftangriffe auf deutsche Städte und Industrieregionen erfolgten als Reaktionen auf diese Politik. Die Beschreibung dieser Zusammenhänge ist wesentlicher Bestandteil der Dauerausstellung des Bunkermuseums.Luftkrieg und Luftschutz werden auf insgesamt 17 Ausstellungstafeln in der Entwicklung beschrieben wie die den Zweiten Weltkrieg begleitende Propaganda und die unmittelbaren Kriegsauswirkungen.Neben diesen allgemeinen geschichtlichen Zusammenhängen wird in der Ausstellung besonderer Wert auf die Erläuterung der Situation im Ruhrgebiet am Beispiel Oberhausens gelegt. Zeitzeugenaussagen, Fotos, Dokumente, Pläne und Informationstexte werden mit vielen Detailinformationen zum Bunker im Knappenviertel und zu den Verhältnissen in Oberhausen in der Zeit des Zweiten Weltkrieges und unmittelbar danach verknüpft.Einige in die Räume eingefügte Objekte ergänzen die Präsentation, die sich insgesamt dezent in die Räumlichkeit einfügt, um den Charakter des Ortes nicht zu verändern. Eine Besonderheit der Ausstellung ist, dass es dort eigens für Kinder angefertigte Texte gibt. Damit auch Jüngere sich über den Zweiten Weltkrieg und den Knappenbunker in einer alters angemessenen Weise informieren können. Mit dieser umfassenden Präsentation, die sich damit an fast alle Altersgruppen richtet, steht das Bunkermuseum als einziges seiner Art in der Region für die Erklärung der Geschichte des Luftkriegs in Europa und dem Ruhrgebiet.

Die von Katrin Dönges, Clemens Heinrichs und Karsten Leidiger kuratierte Ausstellung wurde von der Oberhausener Agentur für visuelle Kommunikation schnugmedia gestaltet. Ermöglicht wurde das Projekt durch die finanzielle Unterstützung des LVR, der Sparkassen-Bürgerstiftung Oberhausen, der EVO, Ziesak-Plaza und KulturKino. Die Dauerausstellung im Bunkermuseum wird am Sonntag, 8. Mai, im Rahmen eines offiziellen Empfangs eröffnet und ab Mittwoch, 11. Mai, für Besucherinnen und Besucher zugänglich. Geöffnet hat das Museum mittwochs und sonntags von 15 bis 19 Uhr. Der Eintritt ist kostenfrei. Offene (kostenfreie) Führungen durch den Knappenbunker und die neue Dauerausstellung finden jeweils am ersten Mittwoch des Monats um 18 Uhr statt. Weitere Informationen erhalten Sie unter 0208 6070531-0 oder gedenkhalle-bunkermuseum@oberhausen.de

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