O-Visionen - Nachrichten aus Oberhausen

Oberhausen, 15.08.2012


Oberhausen würdigt Christoph Schlingensief

Oberhausen würdigt Christoph Schlingensief mit der Benennung einer Straße am Altmarkt. Der 2010 im Alter von nur 49 Jahren verstorbene Aktionskünstler, Autor, Filmemacher und Regisseur zählt zu den großen Söhnen der Stadt. Die bisherige Pacellistraße am westlichen Seitenschiff der Herz-Jesu-Kirche trägt künftig auf Beschluss der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen seinen Namen.

Am Altmarkt wohnte Christoph Schlingensief als Kind und Jugendlicher, wo seine Eltern eine Apotheke betrieben. Im katholischen Jugendheim engagierte er sich ebenso wie in der Herz-Jesu-Kirche, in der er getauft wurde und später zwölf Jahre lang als Ministrant gedient hatte. Zwei Jahre vor seinem frühen Tod ließ er den Innenraum dieser Kirche bei der Ruhrtriennale für seine Inszenierung „Die Kirche der Angst vor dem Fremden in mir“ in der Gebläsehalle des Landschaftsparks Duisburg-Nord nachbauen.

Leben und Tod, Sehnsucht und die Liebe – auch zu Gott – haben das Werk Schlingensiefs stets geprägt. Er verstarb am 21. August 2010 nach langem, schwerem Krebsleiden. Schlingensief war durch sein interdisziplinäres Wirken weit über die Grenzen Deutschlands bekannt und anerkannt. Dazu zählten die Bayreuther Parzival-Inszenierung und das Operndorf im westafrikanischen Ougadougou (Burkina Faso) ebenso wie die Gestaltung des Deutschen Pavillons für die Biennale von Venedig. Deren Eröffnung 2011 konnte er nicht mehr erleben - posthum wurde ihm am Eröffnungstag der Goldene Löwe für den besten nationalen Beitrag zugesprochen.

Oberhausens Oberbürgermeister Klaus Wehling hatte Christoph Schlingensief gleich nach seinem Tod als „einen der profiliertesten, provokantesten, innovativsten Vordenker und Erneuerer der deutschen Kunstwelt gewürdigt“. Um Christoph Schlingensief dauerhaft ein ehrendes Andenken in der Stadt zu bewahren, erfolgte nun die Umbenennung der Straße.

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