O-Visionen - Nachrichten aus Oberhausen

Oberhausen, 01.10.2015

Krisenstab Flüchtlinge

Aufgrund der einhelligen Ablehnung einer Zeltstadt für Flüchtlinge durch die Parteien im Rat der Stadt wies Oberbürgermeister Klaus Wehling am gestrigen Abend die Verwaltung an, kurzfristig neue Unterbringungsplätze für Flüchtlinge zu schaffen. Hierzu trat am heutigen Tage der „Krisenstab Flüchtlinge“ zusammen, um das weitere Vorgehen abzustimmen.

Zur Situation

Über 2000 Flüchtlinge leben bereits in der Stadt und die Zuweisung weiterer erfolgt kurzfristig und in engem Abstand.

Vom 25. bis 30. September trafen 107 Flüchtlinge in Oberhausen ein, heute und morgen sollen 54 weitere nach Oberhausen kommen. Da die vorhandenen Kapazitäten erschöpft sind, muss die Notunterkunft Tackenberg dichter belegt werden. Das heißt, statt bisher mit acht Personen werden die Klassenräume mit 13 Personen, die Turnhalle statt bisher mit 40 Personen mit 60 Personen belegt. 299 weitere Zuweisungen sind bereits angekündigt und nach dem derzeitigen Kenntnisstand fehlen bis zum Ende des Jahres mindestens 600 Plätze.

Darüber hinaus liegt der Stadt ein weiteres Amtshilfegesuch vor: Die Bezirksregierung benötigt kurzfristig 1200 Unterbringungsplätze. „Derzeit können wir der Bezirksregierung nur anbieten, die Belegung der drei vorhandenen Erstaufnahmeeinrichtungen in der Fröbelschule, der Stötznerschule und der Hauptschule Eisenheim zu verdichten“, stellt Sozialdezernentin Elke Münich die aktuelle Situation dar.

Weitere Alternativen werden geprüft wie die Vennepoth- und Josefschule, leerstehende Baumärkte, Verwaltungsgebäude, Kirchen und Gemeindezentren. „Diese Standorte stehen uns jedoch nicht kurzfristig, das heißt bis nächste Woche nicht, zur Verfügung, da bspw. Brandschutzauflagen erfüllt oder die Frage der sanitären Einrichtungen geklärt werden muss“, so Immobiliendezernent Jürgen Schmidt.

Notstandort Turnhalle Landwehr

In der rund 600 qm großen Turnhalle sollen ca. 120 bis 150 Personen untergebracht werden. Hierzu muss die Halle mit Betten, Trennwänden, Waschmaschinen etc. ausgestattet, haustechnischer und Sicherheitsdienst organisiert und der Brandschutz geprüft werden. Die Aufstellung und der Betrieb von Küchen- und Aufenthaltszelten wird vom Deutschen Roten Kreuz organisiert. Schulen und Vereine wurden bereits informiert.

Der Zeitrahmen ist eng: „Da wir ab der nächsten Woche mit ca. 150 weiteren Flüchtlingen rechnen, muss die Turnhalle bis Montag hergerichtet sein“, so Sozialdezernentin Elke Münich.

 

Zur Startseite