O-Visionen
- Nachrichten aus Oberhausen
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Oberhausen, 02.06.2017
Das Ziel ist klar: Reduzierung der Langzeitarbeitslosigkeit in Oberhausen
Arbeitsmarktkonferenz vom 23. Mai 2017
60 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Stadtverwaltung und Beteiligungen, Agentur für Arbeit, Wirtschaft, Kammern, Schulen, Kirchen, Wohlfahrtsverbänden, Beratungsinitiativen sowie anderer Institutionen haben sich am 23. Mai im Technologiezentrum Oberhausen zur kommunalen Arbeitsmarktkonferenz getroffen. Eingeladen hatten dazu Oberbürgermeister Daniel Schranz und die Beigeordnete für Familie, Bildung und Soziales, Elke Münich. Im Zentrum der Konferenz standen die Überlegungen, mit welchen Maßnahmen und Mitteln es auf kommunaler Ebene gelingen kann, aktiv Langzeitarbeitslosigkeit zu beseitigen.
„Oberhausen braucht einen Grundkonsens, insbesondere zu der Frage, wo wir die geförderten Arbeitsplätze benötigen“, befand Oberbürgermeister Daniel Schranz mit Blick auf das bis 2018 geförderte Programm „Soziale Teilhabe“. Dieser Konsens bleibe „unsere vornehmste Aufgabe.“
„Es ist wichtig. langzeitarbeitslosen Menschen wieder eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt zu verschaffen und somit den Menschen die Möglichkeit zu geben, selbständig für ihr Einkommen zu sorgen. Nur so kann es gelingen, Langzeitarbeitslosen das Tor zum sozialen und kulturellen Leben in Oberhausen breiter zu öffnen“, unterstrich die Beigeordnete Elke Münich die Bedeutung des Anliegens der Konferenz. Einig waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass dies nur über eine öffentlich geförderte Beschäftigung möglich ist.
Auch Dr. Andreas Jansen vom Institut für Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg / Essen setzte in seinem Impulsreferat einen Schwerpunkt auf die Möglichkeiten und die Schwierigkeiten eines dauerhaft öffentlich geförderten Arbeitsmarktes: „Langfristige bzw. dauerhaft geförderte Beschäftigung sollte vor allem bei Personen eingesetzt werden, bei denen die Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt mittel- oder langfristig aussichtslos erscheint. Gründe hierfür sind altersbedingte, gesundheitliche oder gleiche mehrere Vermittlungshemmnisse, die der Aufnahme einer Tätigkeit entgegenstehen“, führte Dr. Jansen aus.
Im weiteren Verlauf der Arbeitsmarktkonferenz tauschten sich in zwei Gesprächsrunden Expertinnen und Experten, Betroffene und Publikum aus. Zum Thema „Prävention“ gab hierbei ein 19-jähriger „Ausbildungsplatzsuchender“ Hinweise, dass er sich frühere Informationen und Vorbereitung auf das Berufsleben gewünscht hätte. Er habe sich selbst erst einige Wochen vor dem Schulabgang damit auseinandergesetzt, wie es den weitergehen wird.
Bei der Notwendigkeit, eine „öffentlich geförderte Beschäftigung“ langfristig zu etablieren, sind die Positionen von Gewerkschaft, Industrie und Handelskammer, Wirtschafts- und Tourismusförderung und Kirche nicht weit auseinander. Bei der inhaltlichen Ausgestaltung gibt es insbesondere im Tariflohnbereich aber noch Abstimmungsbedarf.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehen die Arbeitsmarktkonferenz, die auf Initiative des Sozialausschusses einberufen wurde, als Schritt in die richtige Richtung. Um die Nachhaltigkeit und die zukünftige Bearbeitung des Themas zu gewährleisten, werden sich Arbeitsgruppen aus dem Teilnehmerkreis weiter mit dem Thema beschäftigen.
Aktuell ist in Oberhausen die Zahl der Langzeitarbeitslosen um knapp 1000 im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Eine Nachricht, die Oberbürgermeister Daniel Schranz als „sehr erfreulich“ bewertete, „obwohl es immer noch zu viele Menschen gibt, denen die Tür zum Arbeitsmarkt verschlossen ist.“