O-Visionen
- Nachrichten aus Oberhausen
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Oberhausen, 14.11.2006
Neukonzeption der Gedenkhalle
Am Montag, dem 13. November,
traf in der Gedenkhalle Oberhausen ein von der Stadt Oberhausen einberufenes
Gremium von Architekten, Historikern und Gedenkstättenexperten zusammen.
Sie entschieden über fünf im Rahmen eines beschränkten, eingeladenen
Wettbewerbs erarbeitete Gutachten zum Umbau und zur Neukonzeption der Gedenkhalle.
Neben dem durch massive bauliche Mängel notwendig gewordenen Umbau ist
auch die Dauerausstellung in die Jahre gekommen und muss deshalb konzeptionell
überarbeitet werden. Dem Gutachterverfahren lagen die Empfehlungen einer
Expertenkommission zugrunde, die unter dem Vorsitz vom Prof. Dr. Günter
Morsch in den vergangenen Monaten erarbeitet worden waren.
Namhafte Architektenbüros, die teilweise bereits bedeutende, international
bekannte Projekte realisierten, konnten für das Gutachterverfahren gewonnen
werden. Dementsprechend bildeten die in anonymisierter Form vorgelegten Entwürfe
eine große Bandbreite von interessanten und kreativen Lösungen ab.
Einstimmig wurde schließlich der Entwurf des Stuttgarter Architektenbüros
von Prof. HG Merz ausgewählt. Die Jury unter dem Vorsitz der Berliner Publizistin
und Kunstwissenschaftlerin Prof. Dr. Stephanie Endlich begründete ihre
Entscheidung folgendermaßen: Dem Entwurf gelingt eine hervorragende Verbindung
von Architektur-, Ausstellungs- und Raumkonzept. Diese bilden eine außerordentlich
eindrucksvolle Einheit, wobei die historische Architektur des Schlosstraktes,
in dem sich die Gedenkhalle befindet, akzentuiert und stärker betont wird.
Der Entwurf besticht außerdem durch seine hervorragende Funktionalität
im Blick auf das durch die Expertenkommission erarbeitete museale Konzept und
die ästhetisch anspruchsvollen, modernen Präsentationsformen. Prof.
HG Merz (Stuttgart) ist als Architekt und Ausstellungsgestalter mit vielen international
bedeutenden Projekten, so z. B. für die Gedenkstätte des Konzentrationslagers
Sachsenhausen sowie das Vertriebenenmuseum in Görlitz, bekannt geworden.
Der Beigeordnete für Sport, Gesundheit, Kultur, Apostolos Tsalastras, zeigte
sich über das Ergebnis des Gutachterverfahrens sehr erfreut, da es die
Chance eröffnet, die Gedenkhalle durch den ohnehin notwendigen Umbau und
die längst überfällige Neugestaltung attraktiver zu machen und
noch stärker im Bewusstsein der Oberhausener Bevölkerung zu verankern.