O-Visionen - Nachrichten aus Oberhausen

Oberhausen, 20.03.2020

Gemeinsam gegen Corona

Lebensmitteleinkäufe, Kontakte, Beratung: Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände in Oberhausen organisiert konkrete Hilfen für Bürgerinnen und Bürger. Hilfe-Telefon startet ab sofort.

Das Corona-Virus bringt nicht nur die Infektionsgefahr. Es bringt auch Verunsicherung, die allerorts greifbar ist. Die Gefahr sozialer Isolation und Vereinsamung steigt. Wer keine hilfsbereiten Familienangehörigen oder freundliche Nachbarn hat, steht ohne Kontakt und vor allem ohne Hilfe da – zum Beispiel beim Einkaufen oder anderen Dingen, die dringend erledigt werden müssen. In solch einer Situation können sich die Oberhausenerinnen und Oberhausener ab sofort an das Hilfe-Telefon der Aktion „Wohlfahrt hilft“ wenden, die in Zusammenarbeit der Arbeiterwohlfahrt, der Caritas, des Deutschen Roten Kreuz, des Diakonischen Werks, der Jüdischen Gemeinde sowie des Paritätischen Wohlfahrtsverbands auf Bitte des Krisenstabes entstanden ist. Oberbürgermeister Daniel Schranz begrüßt das Angebot: „Wir haben schnell und unbürokratisch ein solches Angebot auf die Beine gestellt für alle diejenigen, die unsere Hilfe brauchen. Ich danke allen für die Organisation und Umsetzung!“

Das DRK schaltet eine zentrale Hotline, über die Anfragen für Lebensmitteleinkäufe auf die Quartiere verteilt und dort bearbeitet werden. Hilfsanfragen werden weiter an Kontaktpersonen vermittelt, die per Telefon, Chat oder Video den Wegfall von sozialen Kontakten kompensieren und den isolierten Menschen ein offenes Ohr schenken. Auch für Hilfe und Beratung steht die Hotline zur Verfügung. Einbezogen werden sollen dabei bestehende Initiativen wie etwa die des Friedensdorfes und des ASB im Knappenviertel. Zusätzlich besteht in der Zeit von 8-11 Uhr die Möglichkeit, telefonisch Lebensmittelmittelbestellungen in Auftrag zu geben – diese gelten für Lebensmittel des alltäglichen Gebrauchs und für Personen, die aufgrund von Quarantäne oder Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe das Haus nicht verlassen können. Diese werden dann, in der Regel am folgenden Tag, nach Hause vor die Haustür geliefert. Bezahlt werden soll nach Möglichkeit über ein Lastschriftverfahren, so dass kein unnötiger Kontakt entsteht.

Ehrenamtliche und Partner gesucht

„Wir bündeln unsere personellen Kräfte, um über das ganze Stadtgebiet schnelle und unbürokratische, konkrete Hilfen anzubieten“, sagt Caritasdirektor Michael Kreuzfelder, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände. Gleichzeitig suchen die Verbände Ehrenamtliche und Kooperationspartner, die unterstützen wollen. Entsprechende Anfragen seien bereits bei den Verbänden eingegangen. „Wir merken, dass es viel Solidarität gibt. Gegenseitige Hilfe tut allen gut. Ehrenamtliche suchen wir vor allem für die Verteilung der Lebensmittel und als soziale Kontakte für die Hilfesuchenden.“

Das Hilfe-Telefon ist montags bis freitags in der Zeit von 8-17 Uhr unter der Telefonnummer 0800 938 00 00 zu erreichen. Wenn der Bedarf größer sei, könne das Angebot auch auf das Wochenende ausgedehnt werden.

Das Projekt ist eng mit dem Bereich Chancengleichheit der Stadt Oberhausen abgestimmt und damit Teil der gesamtstädtischen Bemühungen, um eine gute Versorgung der Oberhausener Bürgerinnen und Bürger in Zeiten der Corona-Pandemie. „Die gute und langjährige Zusammenarbeit zwischen den Oberhausener Verbänden macht so eine aufwendige Aktion erst möglich“, zeigt sich Kreuzfelder zuversichtlich.


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